Wir ernten, was wir säen

Permakulturgarten

Unsere Permakulturfläche war 2018 noch eine ganz gewöhnliche Pferdekoppel. Seit dem gestalten wir die Fläche nach den Gestaltungsprinzipien der Permakultur nach Holmgren [1] um.

  1. Observe and Interact – Sorgfältige Beobachtung systemischer Abläufe und durchdachte Interaktion mit den Systemelementen.
  2. Catch and Store Energy – Wiederentdeckung und adäquate Nutzung von Energieträgern, die für alle Kulturen ein (überlebens)wichtiger natürlicher Reichtum waren: Wasser, Bodenhumus, Saatgut und Bäume. Besonderes Augenmerk auf lokale und regionale Autonomie, um im Zeitalter einer Energiewende nicht ‘von außen abhängig’ zu sein.
  3. Obtain a Yield – Implementierung und Erhaltung ertragreicher Systeme wird Nachahmer inspirieren. Erfolgreiche Permakultursysteme werden sich ausbreiten (private und kommunale Selbstversorgung).
  4. Apply Self-regulation and Accept Feedback – Selbstregulationsprozesse (produktive Feedbackschleifen) in den Systemen erkennen und nutzen. Je weniger in Systeme eingegriffen werden muss, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, störend einzugreifen und arbeitsintensive Folgeschäden zu verursachen.
  5. Use and Value Renewable Resources – Behutsame, aber produktive Nutzung von erneuerbaren Ressourcen (Sonne, Wind, Wasser, Biomasse). Gleichzeitig verminderter Input nicht-erneuerbarer Ressourcen.
  6. Produce No Waste – Abfallvermeidungs- und -verwertungskaskade: refuse, reduce, reuse, repair, recycle (dt. verzichten, vermindern, wiederverwenden, reparieren, recyceln).
  7. Design from Patterns to Details – Erfolgreiche Gestaltung erfordert zunächst ein Verständnis der übergeordneten Muster in der Natur. Die geplanten und gewünschten Details eines Permakulturprojekts berücksichtigen diese Muster und richten sich nach ihnen (top-down thinking, bottom-up action).
  8. Integrate Rather than Segregate – Kooperation vielfältiger Elemente statt Eliminierung einzelner und Konkurrenz untereinander.
  9. Use Small and Slow Solutions – Kleine und langsame Lösungsstrategien machen Systeme für Menschen leichter überschaubar und langfristig produktiver als große mit hohem Energie- und Zeitaufwand.
  10. Use and Value Diversity – Die Vielfalt von Elementen in Systemen nutzen und bewahren. Dies erhöht die Ausfallsicherheit und ermöglicht wiederum langfristige Selbstorganisation.
  11. Use Edges and Value the Marginal – Den Reichtum und die Bedeutung von Randzonen (Übergänge von Systemen) erkennen und nutzen.
  12. Creatively Use and Respond to Change – Kreative Nutzung natürlicher Kreisläufe und Sukzessionsfolgen, um auf kommende Herausforderungen flexibel und adäquat antworten zu können.

Es gibt mittlerweile ein Kraterbeet, diverse Hügel-und Heumulchbeete, einen Komposthaufen, viele Beerenstäucher, Hühner und zwei Gewächshäuser aus alten Fenstern.

Falls du Lust hast, dich an der Pflege und Gestaltung zu beteiligen, ist hier zur Info vorab ein Link zu den Eckdaten.

Falls du dir vorstellen kannst, unter diesen Bedingungen mit uns zu wachsen und Permakultur zu leben, dann melde ich einfach über unser Kontaktformular.

[1] David Holmgren: Permakultur: Gestaltungsprinzipien für zukunftsfähige Lebensweisen. Drachenverlag, Klein Jaedow 2016, ISBN 978-3-927369-76-4.